"Vor Ort gibt es viele Bikeshops. Das kommt mir sehr zugute, denn ich bin kein guter Bike-Mechaniker", schmunzelt Cazin. Auch bei einer grösseren Panne sind Biker damit in weniger als einer Stunde wieder auf dem geliebten Zweirad unterwegs. Eine weitere Annehmlichkeit für Cazin ist die RHB. Diese benutzt er als Shuttle-Service auf den Berninapass – und startet von dort aus Touren nach Poschiavo. Bleibt ihm nicht viel Zeit, fährt er vom Lago Bianco aus zurück nach Pontresina. Vorbei an seiner Lieblingsstrecke: dem Singeltrail von der Montebello-Kurve hinunter zum Hotel Palü. Doch wie hat sich das Biken in Pontresina entwickelt über die Jahre? "Sehr stark. Heute ist das Mountainbiken im Ortsbild verankert. Dies hat Projekte wie den Pumptrack Cuntschett ermöglicht, der zu den grössten und edelsten in den Bergen zählt. Solche Anlagen finden Biker sonst nur in Städten", führt Cazin aus. Der Pumptrack ist übrigens ideal für Einsteiger, um erste Runden auf einem Bike zu drehen und die Grundlagen zu erlernen.
Routinierten Bikern empfiehlt Cazin den Bernina Express: "Dieser Klassiker wird einfach nie langweilig. Diese Tour mache ich im Sommer, wenn ich Freunde einlade." Dabei ist seine Bike-Leidenschaft erst durch einen Zufall entflammt: Seine Mutter hat zur Jahrtausendwende im Münstertal ein Hotel übernommen. "Da haben wir uns überlegt, was für Gäste dieses Hotel anziehen könnte. Ich habe angefangen Touren zu führen und schnell festgestellt, dass Biken Potential hat", blickt Cazin auf seine Anfänge zurück. Und erzählt uns seine Vision: "In Pontresina redet man viel über die Pioniertaten vergangener Tage. Die Leute hatten damals eine gewisse Weitsicht. Genau dort möchte ich anknüpfen. Denn ich bin überzeugt, dass wir mit dem aufkommenden Bikesport in den Bergen der nächsten Generation eine Grundlage geben können." Seine Augen leuchten zuversichtlich.